hero_1

beiträge

Fachveranstaltung: Zukunftswerkstatt Landwirtschaft und Niedersachsenabend

Zukunft der Landwirtschaft: Wir haben keine 100 Jahre mehr Zeit
Die Zukunftswerkstatt Land- und Ernährungswirtschaft der niedersächsischen Marketinggesellschaft und des nifa befasste sich mit der Transformation der Agrarbranche vor dem Hintergrund der globalen Krisen. „Wir haben nicht mehr 100 Jahre Zeit zu warten, bis sich etwas ändert“, sagte der Schweizer Professor Dr. Urs Niggli. Die Geschwindigkeit, mit der Innovationen umgesetzt werden, ist ein Schlüssel für den Erfolg der anstehenden Transformation, darin waren sich Publikum und Expert:innen einig. Die Tagung am 18. Mai 2022 im Celler Schloss war mit rund 300 Teilnehmer:innen ausgebucht.

„Es geht nicht darum, solange zu warten, bis keine Fehler mehr gemacht werden, sondern darum, schneller hintereinander Fehler zu machen – und daraus zu lernen“, brachte Dr. Antje Eckel, CEO des Innovationspreisträger Dr. Eckel Animal Nutrition GmbH & Co KG, das Problem auf den Punkt. „Veränderungen, wie sie die Borchert-Kommission oder die Zukunftskommission Landwirtschaft angeregt haben, scheitern im politischen Klein-Klein der Parteien“, kritisierte Sven Guericke vom Agrar- und Ernährungsforum Oldenburger Münsterland. Der für einen wissenschaftlich fundierten ökologischen Landbau international renommierte Professor Dr. Urs Niggli forderte, das Beste aus dem ökologischen Landbau in die konventionelle Landwirtschaft zu übernehmen und mit den neuesten technologischen Verfahren, z. B. in der Pflanzenzüchtung, zu verknüpfen. „Das ist meine Idee für die Zukunft der Landwirtschaft“, sagte Niggli.
Auf der Veranstaltung, die von Matthias Schulze-Steinmann, Chefredakteur der Zeitschrift top agrar, souverän moderiert wurde, diskutierten sechs Expert:innen in zwei Panels. Die Keynote sprach DLG-Präsident Hubertus Paetow. Auf dem anschließenden Niedersachsenabend im Niedersächsischen Landgestüt begrüßte Ulrich Löhr, der Vorsitzende der Marketinggesellschaft der niedersächsischen Land- und Ernährungswirtschaft, bei bestem Frühlingswetter Ministerpräsident Stephan Weil, Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast und 600 weitere Gäste aus Politik und Agribusiness.